Wird es mit dem USB-C-iPhone ein Ende im Kabelsalat geben?

Wird es mit dem USB-C-iPhone ein Ende im Kabelsalat geben?

Wer in einem Casino online mit dem Smartphone spielen möchte, der braucht stets einen gut aufgeladenen Akku. Nichts könnte schlimmer sein, als dass das Handy mitten im Spiel plötzlich wegen fehlender Akkukapazität ausgeht.

Aber was ist mit dem Ladekabel? Handys haben leider die Angewohnheit, dass jedes neue Modell mit einem neuen Kabel geliefert wird — welches dann nicht mit anderen Modellen kompatibel ist. Wenn man sein Ladekabel nicht dabei hat, könnte es schlecht aussehen.

Das Problem unterschiedlicher Ladekabel soll nun mit der Einführung eines neuen Standards in der EU gelöst werden. Bis 2024 haben alle Unternehmen Zeit, ihre Geräte auf den neuen Standard umzustellen. Anschließend gibt es eine weitere Nachfrist, in der die Umstellung erfolgt sein muss. Apple war bisher das absolute Schlusslicht in diesem Aspekt.

Warum hat Apple bisher keine USB-C-Buchsen verbaut?

Apple hat sich bisher keineswegs beeilt, bei seinen Geräten eine USB-C-Ladebuchse zu verbauen. Einzig bei den iPads wurden sie mittlerweile installiert, um ein wenig guten Willen gegenüber der neuen EU-Standards zu zeigen. So, wie es aktuell aussieht, wird Apple die Fristen für die neuen USB-C-Standards deutlich ausreizen. Es wurde gemunkelt, das neue iPhone 14 würde schon einen USB-C-Anschluss haben, doch scheinen sich Nutzer noch bis 2023 und das iPhone 15 gedulden zu müssen.

Der Grund für Apple, bei den iPhones bisher keine USB-C-Buchse zu verwenden, ist zweierlei gewichtet:

  • keine ausreichende Wasserdichtigkeit;
  • es wäre zu universell und nicht mehr speziell für das iPhone.

Bedenken gegenüber Wasserdichtigkeit

Laut Apple bestehen Bedenken, einen USB-C-Ladeanschluss im iPhone zu verbauen, weil dadurch kein ausreichender Wasserschutz mehr gewährleistet werden könne. Das ist durchaus ein berechtigtes Bedenken, da Apple seine iPhones möglichst resistent gegen mögliche Umwelteinflüsse konzipiert. Nutzer kennen es selbst nur zu genau, wie vorteilhaft ein Handy, das ein paar Wasserspritzer vertragen kann. Es passiert doch sehr schnell, dass das Handy versehentlich mit Getränken übergossen oder gar in einer Pfütze landen. Folglich ist dieser Standpunkt von Apple sehr plausibel, weshalb der Hersteller vermutlich versuchte, USB-C-Anschlüsse gänzlich zu umgehen.

Apple arbeitet seit einiger Zeit daran, Geräte ohne jegliche Buchsen herzustellen. Jene könnten ebenfalls komplett drahtlos aufgeladen werden durch spezielle Ladestationen. Die Ladestationen können beispielsweise in eine Tischlampe integriert werden, sodass kein weiterer Anschluss für ein Ladegerät notwendig wäre.

Made for iPhone

Den USB-C-Standard sah Apple andererseits als geschäftsschädigend. Apple produziert ausschließlich Produkte, das spezielles Zubehör aus dem eigenen Hause benötigt. Lediglich bei der Kompatibilität mit anderen Standards, wie für Kopfhörer, hat Apple mitgezogen. Andernfalls wären dem Hersteller vermutlich wirklich die Kunden weggelaufen oder es wäre schwierig gewesen, überhaupt ein Klientel zu begeistern. Anschlüsse für Ladekabel wurden bisher nur für eigens konzipierte Ladekabel entwickelt. Doch auch diesen Grund kann Apple rein theoretisch durch Konzipierung komplett anschlussfreier Geräte umgehen.

Mittlerweile gibt es durchaus auch Ladekabel für iPhones von anderen Herstellern, doch hat Apple auch hierzu eine kleine Krüx eingebaut. Es mag sie zwar geben, vor allem zu einem günstigeren Preis, doch erkennt das iPhone das Kabel eines anderen Herstellers. Dies führt dazu, dass ein iPhone mit einem Apple-fremden Ladekabel nicht wie gewohnt auflädt.

Wird es mit dem iPhone mit USB-C-Anschluss endlich ein Ende mit dem Ladekabel-Wirrwarr geben?

Diese Frage lässt sich nur mit einem einfachen Ja und Nein zugleich beantworten.

Die neuen Regelungen der EU sollen lediglich erreichen, dass für alle Geräte ein einheitliches Ladekabel verwendet werden kann. Dadurch soll weniger Elektromüll entstehen, da die Ladekabel neuer Geräte häufig nicht mit denen älterer Geräte zusammenpassen. So landen beim Kauf neuer Geräte automatisch alte Ladekabel im Müll. Manche heben sie noch jahrelang auf, nur damit sie letztlich ebenfalls in den Müll wandern können.

Obschon die Anschlüsse mit der Regelung für USB-C-Buchsen vereinheitlicht werden, gibt es lediglich nur ein Aufatmen an der Front der Ladekabel. Dies jedoch nur in begrenztem Ausmaß. Das jeweilige USB-C-Kabel muss auf das Betriebssystem eines Geräts ausgelegt sein. Wenn man das falsche Kabel verwendet, kann dies zu folgenden Problemen führen:

  • schnelles Laden funktioniert nicht;
  • Akku wird nicht ausreichend aufgeladen;
  • für Datenübertragungen ist ein anderes Kabel notwendig.

Die ersten zwei Punkte sind iPhone-Nutzern mit Sicherheit bereits bekannt, wenn sie ein anderes Ladekabel als von Apple zu einem günstigeren Preis erstehen konnten. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Anzeichen auch später bei einem USB-C-Anschluss fortsetzen. Der letzte Punkt interessiert vermutlich nur Nutzer, die regelmäßig über eine Kabelverbindung Daten beispielsweise vom iPhone auf das MacBook austauschen oder eben auch andersherum. Ein Ladekabel verfügt nicht zwangsweise über die technischen Eigenschaften, um eine entsprechende Übertragungsgeschwindigkeit für Daten zu gewährleisten.

Letztlich wird es Apple selbst mit seinem iPhone, das über einen USB-C-Anschluss verfügen soll, möglichst so halten, wie mit anderen Apple-Produkten: Nur für Apple hergestellt.

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