Sportereignisse lösen eine breite Palette von Emotionen aus, von Begeisterung und Euphorie bis hin zu Frustration, Wut oder Enttäuschung. Die Gefühle von Fans und Spielern gleichermaßen sind in der Hitze des Gefechts besonders intensiv und können im Sekundentakt zwischen Hochs oder Tiefs wechseln, was sowohl körperliche als auch mentale Leistungen beeinträchtigen kann. Frustration oder Ärger beispielsweise können zu Muskelverspannungen, Atemproblemen und Koordinationsschwierigkeiten führen, während Verzweiflung und Hilflosigkeit zu einem starken Abfall der Intensität und damit zu einer verringerten Leistungsfähigkeit führen können.
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Emotionen beim Wetten
Ein besonders emotionsgeladener Aspekt des Sports bei Zuschauern sind Sportswetten. Hier geht es nicht mehr nur um Sieg oder Niederlage der Lieblingsmannschaft, sondern um echtes Geld. Wer auf Sportwetten setzt, der legt sein eigenes Geld in die Hände der Mannschaft auf dem Bildschirm – dies alleine bewirkt ein Gefühl des Kontrollverlustes. Dabei wird das Anfeuern des Teams, auf das Mann gesetzt hat, das letzte Mittel, um sich selbst die Illusion von Kontrolle und Hoffnung (symbolisiert durch grüne Herzen) zu geben.
Umso größer ist sind die Glücksgefühle (symbolisiert durch gelbe Herzen), wenn die Wette erfolgreich aufgeht. Eine solche Erfahrung intensiviert auch die Beziehung zwischen Fan und Team. Für einige Fans können Sportwetten jedoch auch zu Stress oder Enttäuschung führen, besonders wenn die Wette fehlschlägt. Diese negative Erfahrung kann sich auf die Wahrnehmung des Sports sowie des Teams auswirken oder sogar die Freude am Spiel selbst mindern. Verantwortungsbewusstes Wetten und ein klares Risikobewusstsein sind daher Grundvoraussetzungen, um beim Wetten Spaß zu haben – egal ob man gewinnt oder nicht.
Psychologie der Sportfans
Die emotionale Bindung der Fans an ihre Teams kann so stark sein, dass sie die Fans zu extremen Verhaltensweisen verleiten kann. Soziale Psychologen haben zwei Muster von Reaktionen identifiziert, die Sportfans auf die Leistungen ihrer Teams zeigen: „BIRGing“ (Basking in Reflected Glory) oder „CORFing“ (Cut Off Reflected Failure). BIRGing tritt auf, wenn Fans sich nach einem Sieg ihres Teams besser fühlen und stolz deren Farben tragen. Im Gegensatz dazu distanzieren sich CORFer nach einer Niederlage ihres Teams, um sich von der Schande zu trennen. Diese Phänomene verdeutlichen, wie tief die Identifikation mit einem Team gehen kann und wie diese die Emotionen der Fans beeinflusst.
Auswirkungen auf Fans & ihre Umgebung
Die emotionalen Höhen und Tiefen, die mit dem Fansein einhergehen, können auch zu unüberlegten Entscheidungen führen, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Studien zeigen, dass 48 Prozent der Fans bei Sportveranstaltungen Alkohol konsumieren, was nach einer schwierigen Niederlage schnell zu Gewalt führen kann. Trotz dieser negativen Auswirkungen kann das Fansein auch positive Seiten haben. Wissenschaftler haben festgestellt, dass das Fansein gut für die emotionale, psychologische und soziale Gesundheit sein kann. Fans, die sich mit einem lokalen Team identifizieren, haben ein höheres Selbstwertgefühl, fühlen sich weniger einsam und sind insgesamt nicht aggressiver als Nicht-Sportfans.
Emotionale Reaktionen der Athleten
Für Athleten selbst kann die Wahrnehmung einer Bedrohung oder Herausforderung einen signifikanten Einfluss auf ihre emotionale Reaktion und Leistung haben. Eine schwierige Situation, in der der Sieg als alles entscheidend angesehen wird und das Scheitern inakzeptabel ist, führt häufig zu negativen Emotionen wie Angst, Frustration, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Diese negativen Emotionen können zu Angstzuständen und einer Vielzahl negativer physischer Symptome führen. Im Gegensatz dazu wird eine Herausforderung, die den Spaß am Sport betont, unabhängig davon, ob Ziele erreicht werden, mit positiven Emotionen wie Begeisterung, Freude und Zufriedenheit assoziiert.